• CHIEMSEE BAHN

  • Der Transport damals vom Königshaus

  • Die Chiemsee bahn unbeschadet

DIE WECHSELVOLLE GESCHICHTE DER CHIEMSEE-BAHN...

Nach dem Tod von König Ludwig II. (1886) gab sein Nachfolger, Prinzregent Luitpold, das halbfertige Schloss zur Besichtigung frei. Mit der Freigabe zur Besichtigung des Schlosses legte Prinzregent Luitpold den Grundstein für den Tourismus am Chiemsee. War es doch eine Sensation in Zeiten der Monarchie ein Königsschloss zu besichtigen. Mit Pferdekutschen wurden die Gäste vom 2 km entfernten Bahnhof Prien zum Hafen in Prien/Stock befördert.

Der ungeregelte Verkehr führte schnell zu einem Verkehrs-Chaos in Prien. Deshalb beantragten noch im Jahr 1886 Ludwig Feßler und Georg Krauss, Haupteigentümer der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. in München, den Bau einer Schmalspurbahn vom Bahnhof zum Hafen. Trotz schwierigen Grundstücksverhandlungen konnte mit dem Bau am 2. Mail 1887 begonnen werden. Die 1,9 km lange Strecke wurde bereits nach 70 Tagen Bauzeit fertiggestellt und am 9. Juli 1887 eröffnet. Der offizielle Fahrbetrieb der Chiemsee-Bahn begann am Sonntag, den 10. Juli 1887.

Das Expeditionslokal für den Verkauf der Fahrkarten war auf dem Bahnhofsvorplatz der Staatsbahn gebaut. Die Bahnstrecke startete westlich der Staatsbahn und kreuzte deren Gleise an der Stelle, an der sich heute die Bahnunterführung der Seestraße befindet. Im Zuge der Erweiterung des Staatsbahnhofes verlegte man den Chiemsee-Bahnhof im Winter 1908/09 auf die Ostseite. Damit wurde auch die gefährliche Kreuzung beseitigt.

Im Hafen in Stock wurde mit Bauholz vom Schlossbau auf der Herreninsel eine große Lokhalle errichtet. Hier wurden bis 2011 die Loks und die Wägen untergestellt sowie alle notwendigen Reparaturen durchgeführt. Die baufällige Halle wurde im Zuge der Hafenumgestaltung 2011 abgebrochen.

Zu Beginn ihrer Laufbahn war die Chiemsee-Bahn ein erfolgreiches Unternehmen, das neben Personen auch Güter beförderte. Kohle kam mit der Bahn nach Prien, wurde am Bahnhof in die beiden Güterwagen der Chiemsee-Bahn umgeschaufelt und nach Stock gefahren. Dort wanderte sie entweder in die Feuerbüchsen der Dampfschiffe oder wurde zur Herreninsel transportiert, wo eine Brauerei und die Wasserwerke des Schlosses die Kohle verheizten. Als die Dampfer ab 1966 direkt vom LKW mit Kohle beliefert wurden, kam der Güter-verkehr auf der Schiene zum erliegen.

Auch illustre Gäste nutzten die Chiemsee-Bahn. Die Mitglieder des baye-rischen Königshauses waren ebenso gern gesehene Gäste wie die Herzogin von Modena, die Erzherzogin Valerie von Österreich oder der Schah von Persien. Die Zeit während und zwischen den beiden Weltkriegen überstand die Chiemsee-Bahn unbeschadet, auch wenn der Betrieb teilweise eingeschränkt und ab 1944 gänzlich eingestellt wurde. Erst zum Sommerfahrplan 1949 nahm die Bahn den Betrieb wieder auf, konnte aber der zunehmenden Motorisierung und der eisenbahnfeindlichen Politik der Nachkriegszeit nichts entgegensetzen.

Am 5. Juli 1965 wurde die Chiemsee-Bahn Feßler & Comp. als Firma aufgelöst und in die Chiemsee-Schifffahrt Ludwig Feßler KG eingegliedert. Anlässlich ihres 100. Geburtstags wurde der Salonwagen, der einem Museum zur Verfügung gestellt worden war, zurückgekauft und von Grund auf restauriert. Damit ist die Chiemsee-Bahn mit allen ihren neun Waggons wieder komplett.

 

Chiemsee-BAhn

Nach aktuellem Stand (April. 2024) ist bis auf weiteres kein Dampfbetrieb möglich.

Die Fahrten werden dann von der Diesellok ausgeführt.

Chiemsee Bahn

Seestr. 108
D - 83209 Prien am Chiemsee

Kontakt
Tel.  +49 (0) 80 51 / 60 90
www.chiemsee-schifffahrt.de/de/chiemsee-bahn/chiemsee-bahn/